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Wie bei allen meinen Projekten ist auch in 2¹¹ der Ausgangspunkt ein literarischer Text. Eine kurze japanische Geschichte, für die ich keine Druckerlaubnis erhielt.

Im Sommer 2022 stieß ich wieder auf die umfangreichen Vorarbeiten zu dem Projekt, das mich immer noch faszinierte und gleichzeitig den Ehrgeiz in mir weckte, die nie erteilte Druckerlaubnis zu umgehen. Ich begann mit verschiedenen Versuchen, den Text so zu bearbeiten, dass ein lesbares Ergebnis entsteht, ohne jedoch das Copyright zu verletzen, und entschied mich am Ende dazu, den Text professionell von Jörn Müller-Quade, Professor für Kryptologie am Karlsruher Institut für Technologie, verschlüsseln zu lassen. Der japanische Originaltext und seine englische Übersetzung durchliefen dabei einen umfangreichen Prozess. Das Ergebnis ist eine lange Folge einzelner Begriffe. Sie sind in dem Buch in einer Monospace-Schrift gedruckt und haben keinerlei Bezug zueinander setzen aber beim Leser oder Betrachter eine Reihe von Assoziationen und Anregungen frei.

Das Gleiche gilt für die Illustrationen, zehn Collagen aus kleinen oder größeren Objekten, die alle in dem Originaltext beschrieben werden. Die verschiedenen Objekte wurden fotografiert, skaliert und anschließend zerlegt und collagiert. Ein dritter Abschnitt befasst sich mit Farben, die im Ursprungstext genannt werden. Zwanzig Farbtöne sind als einzelne Streifen auf vier Seiten verteilt gedruckt. Alle drei Bestandteile, Illustration, Text und Farbstreifen, sind auf verschiedene japanische Papiere gedruckt, die dem unterschiedlichen Charakter der Drucke am besten entsprechen. Das Buch ist in einen halbtransparenten Einband mit einer verschlüsselten Prägung des Autors und Titels gebunden. Geschützt wird das Buch von einem ebenfalls halbtransparenten Umschlag mit Teilen einer Raumansicht in Zweipunktperspektive. Der Prozess des Verschlüsselns und Dekonstruierens spiegelt sich in dem Puzzleschuber wider. Ein dreiteiliges Gebilde, das von Magneten zusammengehalten wird und in zerlegtem Zustand verwirrend wirkt. Das Buch soll als eigenständiges, vom Original losgelöstes Projekt bestehen und zum Nachdenken über Wahrnehmung, Begrifflichkeit und Interpretation anregen. Der Ursprungstext dient nur als ein Ausgangspunkt, aus dem etwas Neues entsteht, und spielt für das Buch 2¹¹ keine Rolle mehr.

Idee, Gestaltung, Druck und Bindung: Veronika Schäpers
Textverschlüsselung: Prof. Dr. Joern Mueller-Quade und Dr. Jeremias Mechler, KASTEL, Karlsruher Institut für Technologie
Fotografie: Blaffert/Wamhof, Nicole Blaffert und Franz Wamhof
Zweipunktperspektive: Anja Grunwald
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Buchdruck von Polymerklischees auf Toshabangenshi- Ganpipapier, Bicchu-Ganpipapier und M41-Mitsumatapapier
Einband aus Kozopapier und Enduro Ice-Papier mit Titelprägung
Dreiteiliger Puzzleschuber mit Titelprägung, gefertigt von der Buchbinderei Mergemeier in Düsseldorf
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52 Seiten, 22 x 35 cm
Auflage: 25 arabisch nummerierte und 4 römisch nummerierte Exemplare
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Karlsruhe, Dezember 2023

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