Ausgehend von dem japanischen Begriff für Personenschaden «Jin-shin Jiko» entwickelt Yoko Tawada ein Wort- und Silbenspiel um Leib und Seele, Selbst und Mensch, Human und Leiche, um Rhythmus und Stille. Sie vertont die schnelle und geordnete Abwicklung des Personennahverkehrs in Tokios U-Bahn, eine Maschinerie, der sich jeder Passagier unterordnet und die ständig geprüft und perfektioniert wird. Angelehnt an die Stationspläne einzelner Linien, die in den dazugehörigen Bahnhöfen aushängen, ist der japanische Text vertikal gesetzt und alternierend mit der englischen Übersetzung, die auf der jeweiligen Rückseite horizontal gesetzt ist. Durch die zwei Leserichtungen ergibt sich ein Doppelformat, das auch in den Fotografien, die dem Text voran- und nachgestellt sind, wiederholt wird; das Buch kann im Quer- als auch im Hochformat betrachtet und gelesen werden. Die Aufnahmen zeigen Szenen aus Tokioter U-Bahnhöfen und illustrieren nicht nur die Enge bis zur Ausweglosigkeit, sondern zeigen auch die zahllosen Maßnahmen, die in den letzten Jahren errichtet wurden, um die Personenschadensvorfälle zu reduzieren.
Buchdruck von Polymerklischees in Grau, teilweise gelb und anthrazit unterlegt auf altes Toshaban-Genshi.
Englische Übersetzung: Margaret Mitsutani.
Einband aus Tsuchi-iri-Mitsumata-Papier, ein mit groben Pigmenten gefärbtes Mitsumata-Papier.
Umschlag aus First Vintage-Papier mit einer eingesteckten U-Bahn Karte für das Tokioter Streckennetz.
Acrylschuber mit zweifarbigem Siebdruck.
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24 Seiten. 16 x 46 cm
Auflage: 38 arabisch nummerierte Exemplare und 6 römisch nummerierte Exemplare
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Karlsruhe, Oktober 2018